Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO) und Tibial Tuberosity Advancement (TTA) zur Therapie des gerissenen vorderen Kreuzbandes bei Hund und Katze
Bei diesen Operationen wird die Biomechanik des Kniegelenkes so verändert, so dass die Instabilität im Kniegelenk (das so genannte Schubladenphänomen) bei Belastung der Gliedmaße aufgehoben wird. Das Knie wird damit bei Belastung und zunehmend auch in Ruhe stabilisiert. Die erzielte Kniegelenksstabilität ist von Dauer.
Fachliches Resümé nach mehreren Jahren Erfahrung mit den biomechanischen Techniken
Aus unserer praktischen Erfahrung können wir bestätigen, dass die TPLO-Technik – wie in vielen Fachkreisen hervorgehoben wird – die modernste und hinsichtlich der kurz-, mittel- und langfristigen Ergebnisse neben der TTA die erfolgreichste Operationsmethode beim Kreuzbandriss ist.
Ob man sich für die TTA oder die TPLO entscheidet, machen wir als relativ objektivem Gradmesser von der Neigung des Unterschenkelplateaus abhängig. Bei niedrigem Tibial Plateau Angel (TPA) hat die TTA den Vorteil, dass sie technisch einfacher durchführbar und weniger invasiv als die TPLO ist. Bei höheren TPA´s – nach unseren Erfahrungswerten ab 26 Grad – stößt die TTA an ihre Grenzen; ab 30 Grad TPA ist sie nicht durchführbar.
Ein weiterer Vorteil der TPLO gegenüber der TTA ist, dass Fehlstellungen der Gliedmaße und Verlagerungen der Kniescheibe (Patellaluxationen) zu bestimmten Graden mit korrigiert werden können.
Die TPLO ist damit die universeller einsetzbare Methode.
Die schnelle Mobilisation nach TPLO-Operation – gelegentlich laufen die Patienten am Tage der Operation auf dem operierten Bein aus der Praxis – ist schon beim ansonsten gesunden Hund beeindruckend. Bei anderweitig erkrankten Tieren (z. B. Hunde mit schwerer HD, siehe Beispiel unten) oder bei begleitenden Varus-Valgus-Fehlstellungen oder sehr steilem Tibiaplateau ist die TPLO unserer Erfahrung nach oftmals die einzige erfolgreiche Operationsmethode beim Kreuzbandriss.